Kunst gemeinsam erleben​ – 2009

Januar – Stammtisch

Zum Januar-Stammtisch besuchte uns Gerd-Harry „Judy“ Lybke. Er berichtete von den Anfängen und der Entwicklung seiner Galerie Eigen + Art. Auf unterhaltsame Art und Weise vermittelte er uns seine Philosophie und seinen Umgang mit Kunst und Künstlern. Erstaunlich waren seine offenen, verblüffenden und freimütigen Schilderungen, wie er zu seiner Galeristentätigkeit kam.

Von Renoir bis Manet – französische Impressionisten in der Kunstsammlung Jena

Am 7. Februar fand unsere Exkursion in die Kunstsammlung Jena statt. Anziehungspunkt war die Ausstellung: Von Renoir bis Manet aus dem Petit Palais Genf. Die Gemälde gehören zu der Sammlung Oscar Ghez, der vor allem Impressionisten, Post- und Neoimpressionisten gesammelt hat. Wenn auch Renoir und Manet  eher spärlich vertreten waren, gab es eine wunderbare Auswahl, von Werken der, von der Kunstkritik, vernachlässigten Maler zu bewundern. Zum Beispiel: Gustave Caillebotte, Henry van de Velde, Kees van Dongen, Tamara de Lempicka, Maximillien Luce. Es lohnt mal den Katalog zu betrachten. Leider sind hier keine Kopien aus dem Katalog erlaubt und Fotografieren und Filmen in der Ausstellung sowieso nicht. 

Im „Rahmenprogramm“ hatten wir einen Besuch im Planetarium mit einer interessanten Vorführung, und einen Schnellrundgang durch die Bauhausgeschichte Jenas, die auch die Geschichte von Carl Zeiss Jena ist. Geführt und organisiert von einem Leipziger Jenenser, Herrn Prof. Dr. Kluge, bzw. den Besuch des alten Jena im Stadtspeicher. An dieser Stelle herzlichsten Dank an Frau Liermann für die Idee und für die Organisation der gesamten Exkursion.

Februar – Stammtisch

Im Februar konnten wir Sylvia Schade und Prof. Rainer Schade an unserem von 28 Mitgliedern gut besuchten Stammtisch besuchen. Sie gaben einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen und in ihre Arbeit für den Verein Jahresausstellung e.V. Prof. Schade berichtete von der Burg Giebichenstein in Halle, an der er lehrt. Es wurde lebhaft über die Möglichkeiten, zeitgenössische Kunst aus Leipzig in Leipzig auszustellen, diskutiert.  

Ausstellung Henriette Grahnert

Am 18. Februar 2009 fanden sich zur Führung durch die Ausstellung Henriette Granert ca. 25 Vereinsmitglieder ein. Erfreulich viele. Wahrscheinlich war doch die Neugierde groß auf das Werk der Künstlerin, zumal eine Arbeit von ihr (Papierarbeit) von unserem Verein dem Museum, anlässlich des Jubiläums, 150 Jahre Museum der bildenden Künste, geschenkt wurde. 

Wir wurden von Dr. Jeanette Stoschek geführt. Bald entspann sich eine lebhafte Diskussion über die ausgestellten Arbeiten, die für die meisten, erst nach Erklärungen einigermaßen verständlich wurden. Davon ausgehend entwickelte sich eine Diskussion über die Kunst bzw. das Kunstwerk allgemein, mit überraschenden Einsichten. Um Kunst handelt es sich, wenn die Arbeit des Künstlers zum Denken anregt, somit nicht nur Emotionen erzeugt, sondern die Auseinandersetzung fördert und damit Betrachter und dem Künstler anregt. Wir haben, glaube ich, selten bei einer Führung so lebhafte und natürlich auch kontroverse Gespräche gehabt, also eine gelungene Veranstaltung. 

März – Stammtisch

Der März-Stammtisch wurde von Professor Dr. Stuhr gestaltet. Das Thema war die Büste „Die Verdammnis“ von Balthasar Permoser. Die Büste zeigt einen Menschen in höchster physischer und psychischer Verzweiflung. Die Darstellung des Schmerzes, der Verzweiflung wurde schon in der Antike dargestellt, aber kein Künstler hat bis dahin diese Intensität und Wirklichkeitsnähe erreicht. In die Darstellung einbezogen ist das Material des Bildhauers, der Unterberger Marmor mit seiner typischen Färbung und Maserung. 

Im zweiten Teil hat Prof. Stuhr, in einem Diavortrag, das Thema vertieft mit Beispielen anderer Künstler wie Bernini oder der Laokoongruppe. Alle Anwesenden, und es waren wieder erfreulich viele Mitglieder gekommen, haben einen sehr befriedigenden Abend erlebt. 

Noch ein Hinweis: Das Museum der bildenden Künste gibt in der Reihe Kleine Werkmonografie für € 0,50 eine Beschreibung der Permoser-Büste „Die Verdammnis“ von Herrn Professor Stuhr heraus. 

Führung in der Galerie für zeitgenössische Kunst

Am 4. April trafen sich Interessierte des Kunstvereins zu einer Führung in der Galerie für zeitgenössische Kunst. Eine Mitarbeiterin führte durch die aktuelle Ausstellung der Reihe: carte blanche. Fazit: Es fällt besonders älteren Mitgliedern nicht leicht die moderne Kunst zu verstehen und damit umzugehen. 

Stammtisch am 8. April

Die Direktorin der Galerie für zeitgenössische Kunst Dr. Barbara Steiner sprach über Konzeptionen und Perspektiven. Aus der Geschichte der Galerie heraus entwickelte sie die Aufgaben, Ideen und Perspektiven. Deutlich wurde in ihrem sehr engagiert vorgetragenen Programm, da die zeitgenössische Kunst stärker in das Bewusstsein der Leipziger Einzug halten sollte. Eine Fülle von Programmen, Konzepten, auch in der Jugendarbeit, sollen das erreichen.  

Die Fülle der vorgetragenen Fakten war an diesem Abend kaum zu überdenken. Wir sind aber sicher, dass auch die moderne Kunst eine größere Rolle spielen wird, vor allem das Verständnis dafür steigen wird. Alle Kunst war einmal zeitgenössisch, modern. 

Stammtische Mai bis Juli

Der Mai-Stammtisch (13. Mai) fand zum Thema: Drogen in der bildenden Kunststatt. Ein Naturwissenschaftler erkundet die künstlerische Kreativität unter Drogeneinfluss. Ein sehr spannendes Thema. 

Der Junistammtisch (10. Juni) wurde von Dr. Nicolaisen gestaltet. Er bearbeitet den Bestandskatalog der niederländischen Malerei und Grafik des MdbK. Dazu gab es viel zu erklären und zu zeigen. 

Im Juli (8.7.) setzte Professor Stuhr seinen ikonographischen Exkurs fort. Wir gingen zurück in das 15. Jhdt. zu Meister Francke und haben am Gemälde: Der Schmerzensmann die Ikonografie dieser Zeit kennengelernt. 

Stammtisch am 09. September

Dr. Nicolaisen, Leiter der Gemäldesammlung des Museums der bildenden Künste, stellte uns niederländische Malerei in der Ausstellung vor. Es war ein unterhaltsamer Abend, der keine Fragen offen ließ. 

Dürer in Venedig

Gemeinsam mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft zu Leipzig richteten wir einen Vortrag aus. Dr. Lore Gewehr, Berlin, sprach über Dürer. Dabei beließ sie es nicht dabei, die Aufenthalte Dürers in Venedig zu schildern, sondern stellte sie in den Kontext der künstlerischen Entwicklung Dürers. 

Excursion nach Halle

Am 17. Oktober fand eine Exkursion zur Burg Giebichenstein und zur Moritzburg nach Halle statt. Eingeladen hatte uns Prof. Schade bereits anlässlich eines Besuchs an unserem Februar-Stammtisch. Alle Teilnehmer waren trotz des heftigen Regens sehr zufrieden. Es wurde der Wunsch nach einer Wiederholung geäußert, was vor allem die Mitglieder interessiert, die an dem Tag nicht teilnehmen konnten. Unser Dank gilt Frau Liermann für die tadellose Organisation.

Leipziger Jahresausstellung

Am 5. Dezember 2009 besuchte der Neue Leipziger Kunstverein die Leipziger Jahresausstellung im „Josephkonsum“. Nach einer Führung durch die Ausstellung wurde das alte, für den Verein erfolgreiche Jahr, bei angeregten Gesprächen verabschiedet.

Stifterabend 2010

Stiftungen prägen den Sammlungsbestand des Museums der bildenden Künste. Viele Stiftungen gehen auf den Leipziger Kunstverein von 1837 und seinen Mitgliedern zurück. Ziel des Neuen Leipziger Kunstvereins ist es, diese Tradition zu wahren. Diesem Ziel diente der Stifterabend 2010. Am 23. November 2009 stifte der Neue Leipziger Kunstverein ein Portrait Wolf-Dietrich Speck von Sternburgs, gemalt von Michael Triegel. 

Kunstgespräch im November

Am 18. November 2009 hielt Herr Dr Rudolf Hiller von Gaertringen, Kustos der Universität Leipzig, einen Vortrag über die Sammlung der Universität. 

Kunstgespräch als Ausstellung

Die künstlerisch kreativen Mitglieder hatten am 9. Dezember die Gelegenheit ihre Arbeiten im Cafe ENK im Bildermuseum auszustellen. Als letzte Veranstaltung des Kunstgesprächs 2009 standen die Mitglieder selbst im Mittelpunkt. Besucher des Museums, Mitglieder des Vereins und auch Mitarbeiter des Museums konnten sich die, doch mit sehr viel Talent und Enthusiasmus entstandenen Werke ansehen. Es gab interessante individuelle Kunstgespräche und viel Lob für die Künstler.